Denkmal für wichtige Friedländer Persönlichkeiten, Friedland
Im Park unweit der Kirche Hl. Kreuzauffindung in der Nähe des Hauses Nr. 20 befindet sich ein Torso eines Betonsockels mit einem Blumentopf.
Nur wenige der Passanten würden erraten, dass es sich um ein Überbleibsel eines Denkmals handelt, das der Anpflanzungs- und Verschönerungsverein für seine wichtigen Persönlichkeiten erreichten ließ. Das ursprünglich mit Granitplatten verkleidete Denkmal in Form eines Prismas wurde den Friedländer Persönlichkeiten gewidmet: dem Bürgermeister, Stadtrat, Bankdirektor und Pionier des Kinderschutzes Heinrich Ehrlich, weiterhin dem Heimrichter und Stadtrat Julius Kraus sowie dem Musiklehrer und Direktor der Stadtschule in Česká Lípa Franz Mohaupt. Deren Namen befanden sich auf einer Tafel an der Vorderseite des Denkmals, wo auch eine Bronzeplakette mit der Büste von Heinrich Ehrlich war. Die feierliche Enthüllung des Denkmals fand am 15. Juni 1930 unter Gesang der lokalen Chöre statt. Der Entwurf des Denkmals stammt von dem Dresdner Architekten Rudolf Bitzan (1872-1938), der zu Friedland persönliche Bindung hatte, da er die Tochter Marie des Bürgermeisters Anton J. Aigner heiratete. Es ist daher keine Überraschung, seine weiteren Werke in der Region zu finden. Direkt im Friedland trägt seine Handschrift die Glück- oder Grüger-Villa oder ein Wasserturm, in der Umgebung dann die Schwarz-Villa in Raspenava, Simon-Villa im Kurort Libverda oder Ressel-Villa in Dolní Řasnice.
Aber zurück zum Denkmal für Friedländer Persönlichkeiten. Zu seiner „Entkleidung“ also der Entfernung der Platten mit Inschriften und Plaketten kam es wahrscheinlich im Jahr 1948. In diesem Jahr erhielten die Nationalausschüsse in der Friedländer Region die Aufgabe, alle Symbole, Denkmäler und Zeichen, die an die Unfreiheit erinnern, zu beseitigen. Später wurde der Kern als ein Podest für Blumenarrangements genutzt. Das Objekt wartet bis heute ungeduldig auf seine Erneuerung.