Denkmal für Josef II., Větrov
Das monumentale Werk steht im Stadtteil von Větrov vor der Treppe der ehemaligen Schule, Haus Nr. 3153.
Das Denkmal wurde aus Granitblöcken angefertigt. Auf vier Zutrittsstufen steht ein kubisches Monument mit hervortretenden Eckpilastern. Zwischen diesen befand sich an der Vorderseite ein Bronzerelief mit der Büste von Josef II. und unter dieser eine Inschrift. Das Monument schließt eine einfache liegende Platte mit leicht kuppelartiger Ausprägung ab.
Der Standort für das Denkmal wurde vom Bildhauer Franz Metzner (1870-1919) ausgewählt. Aus seiner Werkstatt stammt auch das heute fehlende Bronzerelief. Der Bau des Denkmals erfolgte durch den Steinbildhauer Ernst Blumrich aus Friedland und den Steinmetz H. Lange aus Raspenau. Die gärtnerische Herrichtung des Umfelds übernahm der Gärtner Robert Görtler aus Friedland. Die feierliche Enthüllung fand am 8. Juni 1913 statt. Bei dieser Gelegenheit fand ein festlicher Umzug von historischen Figuren, Persönlichkeiten von Friedland und wichtigen Gästen statt. Die Festrede hielt einer der Initiatoren des Baus der Hauptlehrer Josef Sedlák. Es war eine der letzten Realisierungen des Denkmals dieses Monarchen auf unserem Gebiet.
Nach 1918 wurden Denkmäler und Statuen von Josef II. als Symbole der Habsburgermonarchie und Germanisierung besonders auf tschechischem Gebiet zahlreich entfernt. Im Falle des Monuments in Větrov war die Plakette sowie beim Denkmal der Persönlichkeiten wohl erst 1948 entfernt. Stehende Statuen von Josef II. aus Gusseisen kann man noch in Kunratice bei Cvikov und in Stráž pod Ralskem sehen.
Franz Metzner, der vor allem als Autor der monumentalen Innenausstattung des Völkerschlachtdenkmals in Leipzig bekannt ist, schaffte für Liberec und Jablonec nad Nisou auch Dekorationen für die heute nicht mehr existierenden Brunnen. Eine originale Rüdiger-Skulptur des Nibelungen-Brunnen kann man im bayrischen Neugablonz sehen.