Scholzers Kreuz, Raspenava – Dubina
Das eiserne Kreuz auf Granitpostament steht an einem alten Pilgerweg von Liberec nach Frýdlant, heute genutzt als Wanderweg von Oldřichovské sedlo nach Hejnice, in der Ortschaft Namens V Dubinách.
Der Datierung am Sockel zufolge stammt das Denkmal aus dem Jahr 1817. Errichtet wurde es von Anton Scholz, dem Bauer aus Raspenau, Haus Nr. 19 auf seinem Ackergrund. Nach seinem Tod sorgte für das eiserne Kreuz mit illusionistischer Holzstruktur mit einem auf Blech gemalten Corpus Christi sein Sohn Gottfried Scholz. Die Vorderseite des Sockels ist mit einem neuzeitlichen Pieta-Bildnis versehen, die Vorderseite des Schaftes trägt eine Darstellung der Himmelfahrtsszene. Das Kapitellgesims ziert ein umgedrehtes Herz, unter diesem ist eine Rosette angeordnet. Das Kreuz ist mit einem an vier Granitposten befestigten Lattenzaun eingefriedet.
Wenn es ein sonniger Tag ist, setzen Sie sich ins Gras und lesen Sie einen Ausschnitt aus dem Buch von Miloslav Nevrlý über das Isergebirge:
„Im Westen des Isergebirges, in den tiefen und durchgehenden Wäldern um Hemmrich herum, wimmelte es einst von Räubern. Von Boleslav-Region führte über Friedland nach Görlitz eine alte Handelsroute. Ein Teil der Strecke führte durch Oldřichov in Háje, stieg den Abhang von Svahový vrch und überquerte das Isergebirge an einem unauffälligen Sattel, heute genannt Scheibe. Der Ort Scheibe hatte einen schlechten Ruf – in den Bergwäldern warteten Räuber auf die Wagen der Händler. Unter ihnen war auch der Straßenräuber Petr Vorbach, der am 30. November 1470 in Görlitz erhängt wurde. Laut der Legende des Isergebirges lebte Vorbach in einer Räuberhöhle, in Granitfelsen auf der Raspenava-Seite des Berges Kopřivník. Gute Kenner des Isergebirges finden noch heute diese besondere Höhle: in dichtestem Gebüsch und zwischen Felsblöcken mündet eine niedrige, vielleicht einen Meter große Öffnung in die Felsen. Nach ein paar Metern Kriechen durch einen engen Korridor taucht im Schein der Leuchte eine einige Meter große Höhle auf. Die heutige wüste und wilde Umgebung verleiht der Höhle einen räuberischen Charakter. Sollte jemand im Inneren des Felsens einen Schatz suchen, ist er nicht der Erste: Es haben schon viele Menschen in der Höhle nach geraubten Schätzen von Petr Vorbach sowie nach einem Geheimgang gesucht, der angeblich zur Felsburg führte.“
(Zitat aus dem Buch von M. Nevrlý: Buch über das Isergebirge).