Dreifaltigkeitskirche / Weberkirche, Zittau, Denkmal der Anna Elisabeth Martini
Das Denkmal befindet sich rechts vom derzeitigen Eingang in die Kirche. Es handelt sich um ein großes Sandsteingrabmal, 150 cm breit, 300 cm hoch. Das Denkmal setzt sich aus einem mittleren Teil und einem Schaft mit einer Tafel mit Inschriften zusammen. Im unteren Teil ist das Denkmal durch Voluten verbreitert und mit stilisierten Engelsgestalten verziert. Links befindet sich ein Engel mit einer Sanduhr in der Hand, rechts ein scheinbar schlafender und einen Schädel haltender Engel. Schädel und Sanduhr sind Symbole der Vergänglichkeit des Lebens und der Unerbittlichkeit der Zeit und fanden als traditionelle Elemente der Friedhofsarchitektur häufig Anwendung. Das Denkmal ist mit einem Aufsatz mit Relief versehen, auf dem das zentrale Thema dargestellt ist. Die Szene auf dem Relief ist bereits etwas schlecht erkennbar, dennoch ist bis heute links die Darstellung einer betenden Frau zu erkennen, vor der ein totes Kind liegt. Gegenüber der Frau rechts ist der von den Toten auferstandene Christus dargestellt. Im Hintergrund des Reliefs ist Golgota, der biblische Ort der Kreuzigung Jesu Christi, sowie ganz Jerusalem dargestellt. Die durch Erosion schlecht lesbare Inschrift verkündet „Wie Du vom Tode erstanden bist, werde ich im Grabe nicht bleiben“. Ganz oben auf dem Denkmal schaut die Büste eines hinter dem Denkmal versteckten Engels auf die Ankommenden hinab. Das gesamte Denkmal ist auf einem Sockel mit zwei symmetrisch gesetzten Kartuschen mit Inschriften und einem Schädel in der Mitte errichtet. Das Denkmal scheint heute in das Gelände eingelassen zu sein. Auf älteren Darstellungen stand es hingegen auf einem erhöhten Absatz. Den Resten der Inschriften zufolge wird gemutmaßt, dass Anna Elisabeth, geborene Roscherin (movierte Form des Namens Roscher), mit dem im Jahr 1718 geborenen Händler Joh. Daniel Martini verheiratet war. Die Hochzeit fand im April des Jahres 1742 statt, im Oktober gebar die Frau vorzeitig die Tochter Anna Elisabeth. Drei Tage später starben beide. Außer Mutter und Kind sind hier weitere vier, kurz nach der Geburt gestorbene Kinder beigesetzt. Das Denkmal, durch Krusten von Exhalationen beschädigt und stellenweise stark verwittert, ist meistens von neuzeitlichen Reklametafeln vor der Kirche verdeckt, und so erfahren nur wenige von seiner traurigen Geschichte.