Der Grüne Born ist im Vergleich zu den anderen Brunnen zwar nicht besonders groß, jedoch wird er gelegentlich als schönster Brunnen Zittaus bezeichnet. Auf dem Becken in Form eines regelmäßigen, aus Sandstein erstellten Sechsecks mit einer Seitenlänge von gerade einmal 160 cm ist das zu finden, was an dem Brunnen am meisten bewundert wird, nämlich ein herrliches, reich verziertes schmiedeeisernes und von einer vergoldeten Kugel gekröntes Gitter.
Schöpfer des Gitters und der goldenen Kugel mit sächsischem Kurfürstenwappen, also der metallischen Teile des Brunnens, war der Schlosser Michael Fröhlich. Obgleich der Brunnen ursprünglich für den Kreuzfriedhof vorgesehen war, stand er von 1679 bis 1868 an der Ostseite des Zittauer Markts in der Nähe des Rathauses. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verloren die Brunnen jedoch ihren ursprünglichen Zweck als Wasserentnahmestellen, von der sich die Bewohner das Wasser in die Häuser und Wohnungen holten. Zur Zeit der allgemeinen Modernisierung wurden die Wasserleitungen bis in die einzelnen Häuser und Haushalte geführt und die Brunnen verwaisten und wurden abgerissen. Ein solches Schicksal ereilte auch zwei der drei Brunnen auf dem Zittauer Markt. Der Grüne Born war jedoch viel mehr als eine einfache Wasserquelle. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wurde er als bedeutendes Kulturdenkmal wahrgenommen. Nach langen Diskussionen und mehreren Umzügen fand er schließlich seinen heutigen Platz. Seit 1922 steht er sich auf der Freifläche am Eingang zum historischen Museumsgebäude. Dem aufmerksamen Besucher entgeht nicht, dass der ursprüngliche Wasserbehälter nicht erhalten geblieben ist. Der heutige Sockel ist eine neuzeitliche Arbeit ohne verzierende Profilierung. Darüber hinaus sind weitere, auf den ersten Blick schwer feststellbare Details zu erkennen. Zum Beispiel wurde die in der Mitte des einzigartigen Werks stehende Knabenfigur im Jahr 1934 durch den hiesigen Bildhauer Fritz Förster (1903 – 1940) als in der Zwischenkriegszeit bedeutendsten Bildhauer der Stadtangefertigt.