Station der Königlich-Sächsischen Triangulierung 2. Ordnung, 1864. Auf dem Strassberg
Das Vermessungswesen ist ein sehr altes Fachgebiet, das sich seit den ältesten Zivilisationen des Altertums nach und nach entwickelt hat. Die große Entwicklung der Landvermessung setzte ab dem 16. Jahrhundert ein, als die ersten Vorgänger der Theodoliten aufkamen. Im 17. Jahrhundert begann man dann das praktische trigonometrische Netz zu verwenden (Netz geodätischer Punkte für Vermessungsarbeiten).
Das erste moderne trigonometrische Netz in Sachsen entstand ab 1862. Infolge politischer Veränderungen und Kriege zog sich das gesamte Vorhaben in die Länge und das Netz konnte erst im 1890 fertiggestellt werden. Insgesamt war das Gebiet Sachsens von 158 Triangulationspunkten übersät, verfügte also über ein für seine Zeit sehr modernes und dichtes Triangulationsnetz. Der Großteil der Triangulationspunkte ist bis heute erhalten geblieben. Oftmals handelt es sich um anmutige technische Denkmäler, meist verschiedenartig profilierte Steinsäulen mit eingemeißelten Inschriften. Dies ist auch bei der Station auf dem Strassberg der Fall. Sie besteht aus einer kleineren, nur etwas mehr als einen Meter hohen zylinderförmigen Säule auf einem vieleckigen Sockel. Die Säule trägt die Inschrift „Station STRASSBERG der Kön: Sächs: Triangulierung 1864“. Der Zahn der Zeit, insbesondere jedoch verschiedenste kleine vandalistische Zwischenfälle sowie amtliche Eingriffe haben diesem Punkt zahlreiche Beschädigungen zugefügt. Ungeachtet dessen wurde die Säule in ihrer ursprünglichen Gestalt restauriert und die Inschriften erneuert, sodass die Besucher dieses Ortes sie heute als eine interessante Veranschaulichung des Könnens unserer Vorfahren bewundern können. Im Rahmen des gesamten Systems handelt es sich um einen Punkt zweiter Ordnung, der insbesondere örtlichen Triangulationszwecken diente. Die Triangulationspunkte wurden so gewählt, dass von dem Ort aus ein guter Ausblick auf weitere Punkte des Systems bestand. Deshalb sind diese Orte oft auch beliebte Ausflugsziele. Heute befindet sich hier der beliebte Felsaussichtspunkt Fuchskanzel. Der Triangulationspunkt mit Ausblick steht auf einem der Felsen etwa 200 m östlich des Berggipfels und ist über eine Brücke mit Stahlgeländer zugänglich.