Sühnekreuz, Zittau - Weinau
Das Kreuz befindet sich am nordöstlichen Stadtrand im Ortsteil Weinau in der Mietzchallee in der Nähe des hiesigen Tierparks. Auf einer der etwas erhöhten Stellen wurde an der Böschung eines Straßeneinschnitts eine größere Anzahl in Säulenform kristallisierter Basaltsteine aufgestapelt. Das Kreuz – genauer gesagt sein Torso – besteht nur aus drei Armen und steht auf einem scheinbar viel später hinzugefügten Steinsockel aus grobkörnigem Sandstein. Hierbei handelt es sich im Grunde um einen Quader der Größe 46 x 42 x 20 cm. Der obere, höchstwahrscheinlich ursprüngliche Teil ist aus grobkörnigem Sandstein mit Quarzkernen angefertigt. Der Stein ist stark verwittert, da er über lange Zeit, scheinbar über ganze Jahrhunderte hinweg den Witterungseinflüssen ausgesetzt war. In dieser Zeit haben sich an seiner Oberfläche zahlreiche kleinere Beschädigungen, Abschürfungen und abgeschlagene Stellen angesammelt. Das Kreuz ist grob gehauen, wie das bei Sühnekreuzen oft der Fall ist. Die Position des Kreuzes ist mit Sicherheit nicht die ursprüngliche. Es handelt sich eigentlich um den Torso eines beschädigten Kreuzes, das auf einen neuen Sockel gestellt wurde. Der zufällige Besucher kann am Kreuz sehr leicht vorbeilaufen ohne es zu bemerken, da vor dem Kreuz allmählich eine Eibe herangewachsen ist, die die direkte Sicht auf dieses kleine Denkmal behindert. Es wird angenommen, dass die zur Straße gewandte Stirnseite des Kreuzes nicht nur Abschürfungen und abgeschlagene Stellen trägt, sondern dass es sich um die Reste einer alten Aufschrift handelt, die jedoch schon sehr lange nicht mehr lesbar ist. Um Sühnekreuze ranken sich schon immer viele Sagen. In der Zittauer Region handeln sie am häufigsten von schwedischen Offizieren. Man erzählt sich in volkstümlichen Überlieferungen auch, dass einer von diesen hier seinen Tod fand. Es war übrigens die Regel, dass diese Denkmäler zur Erinnerung an eine Gewalttat errichtet wurden, die jedoch oft mit anderen Geschichten verschwamm, so dass die einzelnen Geschichten dann verschiedene Kreuze betreffen konnten. Dies könnte wohl auch hier der Fall gewesen sein.