Steinkreuz, Teufelsmühle, Oybin
Das kleine Flurdenkmal steht heute auf einem aufgeschütteten Steinhügel in der Nähe der Teufelsmühle beim Wanderwegweiser am Anstieg zum Gebiet Töpfer - Gratzer Höhlen. Dem war aber nicht immer so. Früher (vor 1828) stand es bei der ersten Oybiner Mühle. Während des Baus der neuen Straße wurde es dann an seinen heutigen Platz auf einen künstlich aufgeschütteten Hügel bei der Teufelsmühle umgesetzt. Angeblich wurden bei seiner Entdeckung am ursprünglichen Standort Asche und gebrannte Tonscherben gefunden, was nach einem alten deutschen Brauch eher bei Marksteinen der Fall war. Bei Sühnekreuzen ging man dagegen davon aus, dass sie mit der Zeit gänzlich im Boden versinken und so auch die Schuld des einstigen Gewalttäters vergessen werden kann.
Das Kreuz ist unregelmäßig und grob gehauen, wie es bei diesem Denkmaltyp oft der Fall ist, und weist zahlreiche im Laufe der Jahrhunderte angesammelte Beschädigungen und Abschürfungen aus der Zeit auf, als es an der Straße nach Oybin stand. Das Kreuz trägt auch eine Inschrift, und zwar die Jahreszahl 1670. Gelegentlich begegnet man der Behauptung, dass die Inschrift nachträglich hinzugekommen sein könnte und das Kreuz jünger sei. Das Kreuz hat in der Vergangenheit bereits schwer gelitten, sein linker Arm war abgebrochen und ist heute mit einem Stahldorn befestigt und mit einer neuzeitlichen Ausbesserung geflickt. So wie jedes derartige Kreuz trägt auch das Kreuz bei der Teufelsmühle eine Sage mit sich, genauer gesagt gleich zwei. Eine der Sagen verbindet seine Entstehung und Aufstellung mit dem Todesort eines erschlagenen Einsiedlermönchs. Die zweite erwähnt dieselbe Gewalttat an einem jungen Mädchen. Wie dem auch sei, das Kreuz steht heute in Ruhe zwischen der Mühle, in der die Getreidesäcke längst von Rucksäcken und Erholungssuchenden abgelöst wurden, und dem kleinen Wartehäuschen der Schmalspurbahn, und es hat nicht vor, im Boden zu versinken und vergessen zu werden.