Gedenkstein für die Opfer des Nationalsozialismus, Hainewalde
Der Vorgänger des heutigen Schlosses in Hainewalde wird zum ersten Mal im Jahr 1392 erwähnt. Damals entstand hier eine von einem Wassergraben umgebene Feste. Diese wurde später umgebaut. Bis heute ist ein Teil im Stil der Renaissance erhalten geblieben. Das Gebäude des alten Schlosses ist über eine Steinbrücke erreichbar, die über einen kleinen Teich führt, der als kleine Erinnerung an den ursprünglichen Wassergraben der alten Feste erhalten ist. Westlich der Überreste des alten Schlosses steht das majestätische, auf Steinterrassen erbaute neue Schloss, das mit dem Geschlecht Kanitz-Kyaw in Verbindung gebracht wird. Die Zeiten seines größten Ruhmes, als hier die Terrassengärten und der gesamte Park entstanden, waren jedoch nicht von langer Dauer. Im Jahr 1927 verkaufte der letzte Eigentümer aus dem Geschlecht der Kyaw das Schloss an die Gemeinde Großschönau. Einige Jahre später, nachdem die Nationalsozialisten an die Macht kamen, entstand hier am 27.3.1933 ein Konzentrationslager, in dem politische Gegner und Juden inhaftiert, gefoltert und erniedrigt wurden. Die Gefangenen wurden verhört, es wurde ihnen die nationalistische Ideologie aufgezwungen und sie mussten unter schweren Bedingungen im Keller des Schlosses arbeiten. In der kurzen Zeit, in der sich dieses Konzentrationslager hier befand (bis zum 10.8.1933), wurden hier etwa 1000 Personen inhaftiert. Das Schloss diente jedoch auch danach den unterschiedlichsten Zwecken der Regime des 20. Jahrhunderts und verfiel bis zum Ende des Jahrhunderts nach und nach. Seit 2004 nimmt sich ein hiesiger Verein des Schlosses an, der es zusammen mit den Gärten schrittweise renoviert.
An die unglücklichen Ereignisse der 1930er Jahre erinnert ein kleines Denkmal im Schlosspark. Es handelt sich um eine kleine rechteckige, emaillierte gusseiserne Platte mit erhabener Inschrift. Die Platte befindet sich auf einem größeren Steinblock, der auf der Innenseite in die südliche Einfassungsmauer des Schlosses eingelassen ist. Die Umgebung des kleinen Denkmals wurde mit niedrigen Steinmauern gestaltet. Das Denkmal trägt eine kurze Inschrift zu Ehren der Toten und zur Erinnerung für die Lebenden. Zu Ehren der Opfer dieser Zeit blühen hier auch Kletterrosen und im Frühling, in der Jahreszeit, als die ersten Menschen hierher verschleppt wurden, erblüht die umliegende Wiese mit Krokussen.