Einfaches kleines, nur etwa 60 cm über die heutige Terrain herausragendes Granitkreuz vor dem Osteingang zum Kirchenareal. Es steht an der Friedhofsmauer und erinnert sich sicherlich noch an eine noch ältere Mauer. Die Lage vor dem Friedhof wurde dem Kreuz sowohl zum Vor- als auch zum Nachteil. Es wird zwar wahrscheinlich das älteste steinerne Denkmal in der Umgebung der Kirche sein, da die anderen Grabmale, Kreuze und übrigen Denkmäler längst ersetzt wurden, aber die belebte Lage vor dem Tor hatte einen Einfluss darauf, dass das Kreuz oft durch den Straßenverkehr beschädigt wurde. Zuletzt wahrscheinlich im Jahr 1977.
Einer Legende zufolge steht es hier zum Andenken an einen Müllerlehrling, der angeblich ein Schleifeisen für Mühlsteine aus der Schmiede holen wollte und mit diesem vor Schreck auf eine weiß gekleidete und als Gespenst verkleidete Person einschlug und sie damit auf der Stelle tötete.
Legenden haben zwar meist einen wahren Ursprung. Dieser wird aber im Laufe der Jahre durch die mündliche kreative Überlieferung mannigfaltig verändert, so dass nicht nur die Stelle, an der das Unglück geschah, eine andere sein könnte, wie auch eine Reihe weiterer Tatsachen dieser Geschichte.
Sühnekreuze wurden jedoch oft an Unglücksstellen aufgestellt oder auf ähnliche Weise in Kirchen- oder Friedhofsmauern eingemauert. In Zittau war dies sehr oft der Fall. Die Kreuze wurden im Rahmen der Aussöhnung zwischen dem Schuldigen, Gott und der von einer Gewalttat betroffenen Familie aufgestellt. In Folge einer Gewalttat wurde der Schuldige oft aus der Gesellschaft ausgestoßen und auch nicht neben den übrigen Verstorbenen beerdigt, sondern an oder gar außerhalb der Friedhofsmauer.