Das Kloster St. Marienthal steht an der Lausitzer Neiße an einer Stelle, wo sich das schmale bewaldete Tal, das den Fluss in ein steinernes Bett zwängt, verbreitert und so den Zugang zum Fluss und das Errichten einer Wohnstätte ermöglicht. Die Klostergebäude entstanden hier im Laufe der Zeit und wurden infolge von Krieg und Hochwasser zerstört, um anschließend in noch größerer Schönheit neu zu erblühen.
Das Zisterzienser-Frauenkloster wurde im Jahr 1234 von der böhmischen Königin Kunigunde von Staufen mit Unterstützung ihres Gemahls König Wenzel I. gegründet.
Die Geschichte des Kreuzwegs von St. Marienthal begann im Jahr 1728, als die hiesige Äbtissin Klara Mühlwenzel 13 Stationen eines Kreuzwegs errichten ließ. Wie üblich, wurde am Ende und höchsten Punkt des Wegs ein Kalvarienberg errichtet, eine steinerne Darstellung der Kreuzigung Christi. Auf einem niedrigen Sandsteinsockel mit Inschriften steht hier eine in Sandstein gehauene Darstellung des gekreuzigten Jesus Christus und an seiner Seite Maria und einer der Jünger, der Apostel Johannes.
Zu der Hauptszene des gekreuzigten Christus auf Golgota führen den Besucher zu beiden Seiten des Wegs aus Sandstein errichtete Nischenkapellen mit den einzelnen Stationen des Kreuzwegs.
Über mehrere Jahrhunderte hinweg ist der Kreuzweg durchgehend restauriert und instandgehalten worden. Große Restaurierungen und Umbauten fanden im Jahr 1886 statt. Die letzte große Reparatur und Restaurierung fand im Jahr 2001 statt.
Der Kreuzweg wurde nördlich vom Kloster auf dem Stationsberg errichtet. Es führen zwei Wege hierher. Einer vom Weinberg über den Weg zwischen den Weingärten, der zweite über einen Weg, der noch vor dem Haupttor des Klosters in Richtung Anhöhe abbiegt. Vielleicht führten gerade hier die Wege der Pilger aus vielen Ecken ganz Mitteleuropa entlang. Es werden oft Wallfahrten erwähnt, die aus dem fernen Südmähren hierher führten.