Denkmal für die Opfer des Zweiten Weltkriegs in Hrádek nad Nisou
Das Denkmal für die Opfer des Zweiten Weltkriegs in Hrádek nad Nisou befindet sich auf dem Friedhof in der Straße Liberecká ulice. Es steht links vom Hauptweg im oberen Teil des Friedhofsgeländes.
Auf einer kleinen Wiese sind zwischen Thujen fünf Steintafeln aus grauem und schwarzem, Stein in einer Reihe angeordnet. Die größte Tafel gedenkt 11 verstorbenen Zwangsarbeitern, die im hiesigen Spreewerk, wo im Krieg Waffen produziert wurden, Zwangsarbeit leisten mussten. Allein anhand der Namen ist zu erkennen, dass die Zwangsarbeiter aus verschiedenen Ländern kamen und zwischen 16 und 60 Jahren alt waren. Oben trägt die Tafel die Aufschrift „DEN OPFERN DES NAZISMUS IN DEN JAHREN 1940 - 1945“ und einen fünfzackigen Sowjetstern. Darunter sind die Namen der Opfer und ihr Alter aufgeführt.
Rechts von der mittleren befindet sich eine kleinere Tafel, die an das erste Opfer des Zweiten Weltkriegs in der Gegend von Hrádek nad Nisou erinnert. Schon am 17. September 1938 war der neunundzwanzigjährige Soldat Rudolf Zárybnický, ein Tscheche aus Hrádek nad Nisou, bei der Bewachung der Stadt gestorben. Am Abend des Vortags hatte er zusammen mit Josef Roubíček die Eisenbahnstrecke und den Bereich zwischen den Straßen nach Zittau und Oldřichov na Hranicích bewacht. Als die beiden ein Rascheln im Maisfeld hörten, machte sich Josef Roubíček daran, die Umgebung zu erkunden. Weil aber nichts zu entdecken war, ging er in das nahe gelegene Bahnwärterhaus. Kurz darauf fielen Schüsse. Der noch lebende Rudolf Zárybnický sagte aus, dass er sich nicht habe wehren können, weil er von hinten von drei deutschsprechenden Personen überfallen worden sei. Obwohl schon bald Ärzte zur Stelle waren und Rudolf Zárybnický nach Liberec in Krankenhaus gebracht wurde, verstarb er am folgenden Tag.
Auf dem Friedhof ist noch eine ganze Reihe weiterer Gräber zu finden, bei denen man einen Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg entdecken kann. So erinnert das Grab der Familie Winternitz an der rechten Friedhofsmauer daran, dass diese jüdische Familie im Krieg praktisch fast vollständig ausgelöscht wurde. Vor dem Krieg hatte der Familie eine Likörfabrik und Schnapsbrennerei in Hrádek nad Nisou gehört.
Aber auch nach Kriegsende kamen noch neue Opfer hinzu. Der Junge Otto Miller hatte unweit des Marktes eine Panzerfaust gefunden, die explodierte. Er erlag seinen Verletzungen am 21. Mai 1945.