Das Sühnekreuz von Václavice steht links an dem von der Hauptstraße zum Friedhof hinauf führenden Weg nur wenige Meter gegenüber der Friedhofsmauer.
Angeblich ist das Sühnekreuz eine Erinnerung an die Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Der Überlieferung zufolge soll unter dem Kreuz ein schwedischer General begraben sein. Aber es wird wohl niemand den Mut aufbringen, den Wahrheitsgehalt dieser Geschichte zu überprüfen. Tatsache ist aber, dass auf der Freifläche des Friedhofs einst eine Kirche stand. Das vor dieser existierende Gotteshaus soll im Dreißigjährigen Krieg zerstört worden sein. Erst ein Jahrhundert später wurde eine neue Kirche errichtet – die wie auch ihre Vorgängerin – dem Schutzpatron des Ortes, dem heiligen Apostel Jakobus der Ältere, geweiht wurde. Aber auch diese Kirche existiert nicht mehr. Sie wurde 1976 wegen Baufälligkeit abgerissen. Außer einigen Fotografien sind nur das originale Altarbild, das sich heute in der Kirche des hl. Bartholomäus in Hrádek nad Nisou befindet, ein wertvoller spätgotischer Taufstein und eine hölzerne Säule erhalten geblieben, die einst eine Empore stützte. Der Taufstein und die Säule sind im Museum des Kulturzentrums Brána Trojzemí in Hrádek nad Nisou zu bewundern. Der Taufstein ist durch einen Zufall erhalten geblieben und wurde vor einigen Jahren im Garten eines Hauses wieder entdeckt, wo er als Blumenkübel diente. Die Stütze der Empore wurde ebenfalls erst kürzlich in einer Scheune des Ortes entdeckt.
Das Sühnekreuz selbst ist stark verwittert und trägt keinerlei Schriftzüge. Außer der erwähnten Überlieferung bleibt der Ursprung des Kreuzes von Geheimnissen umwittert.
Das Kreuz ist etwa 102 cm hoch und 65 cm breit.
In der näheren Umgebung befindet sich ein weiteres Sühnekreuz in Chotyně, das ebenso wie ein etwas weiter entferntes Kreuz in Zdislava unter Denkmalschutz steht.