Scholze-Kreuz in Václavice
Das Scholze-Kreuz steht rechterhand der Straße von Václavice nach Chrastava am Abzweig eines in Richtung Pekařka führenden Wirtschaftswegs. An dieser Stelle in etwa ist in den Katasterkarten auch der Schnittpunkt der Gemarkungen Václavice, Bílý Kostel und Vítkov u Chrastavy zu finden.
Der Sandsteinsockel ist einfach gehalten. Anhand der deutschen Inschrift auf dem Sockel ist zumindest zu erfahren, dass das Kreuz von Florian Scholze 1852 errichtet wurde und dass er, wie die meisten Einwohner von Václavice, von der Landwirtschaft lebte. Der Bauer Scholze wohnte im Hof Nr. 45 (in etwa des heutigen Hauses Nr. 136).
Der größte Steinquader trägt noch eine deutsche Inschrift, die stellenweise nur schwer lesbar ist: „Oh heilige Maria, sey Du gegrüßt, du Trost der armen Leuten. Nach Gott du unsre Zuflucht bist in diesen schwern Zeiten Pest, Hunger, Krieg von uns vertreib. Allhier in diesem Leben mit deiner Kraft bei uns verbleib. Den Frieden thu uns geben“.
Die Sandsteinteile waren bis 2003 in Gestrüpp verborgen. Um die Erneuerung des Denkmals kümmerte sich damals der Verein zur Erhaltung sakraler Kleindenkmäler. Der Sockel wurde also ausgebessert, abgestoßene Ecken ergänzt und der Sockel aus dem Erdreich freigelegt. Erst dadurch wurde die Inschrift über die Errichtung des Kreuzes entdeckt. Der Sockel wurde mit einem einfachen Kreuz versehen, das von dem Schmied Petr Sokolíček aus Václavice angefertigt wurde. Zu beiden Seiten des Kreuzes wurden Ulmen gepflanzt, deren Zahl in der Umgebung durch die um sich greifende Ulmenkrankheit abnimmt. Ebenso wie es in den letzten Jahren gelingt, Kleindenkmäler zu retten, gelingt es auch recht erfolgreich die Ulme wieder in der Landschaft heimisch zu machen. Der Standort des Scholze-Kreuzes hat neben dieser Symbolik auch noch einen anderen Vorzug. Man hat von hier eine wunderbare Aussicht auf den Berg Ještěd auf der einen und die Gipfel des Lausitzer Gebirges auf der anderen Seite.